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Grenzbegehung 2010

Man könnte diesen Tag als rundum gelungen und sehr interessant bezeichnen, aber dann wäre dieser Bericht ja schon beendet. Die Bürger aus Deiderode sammelten sich um 9.00 Uhr in der Früh am Thie um dann auch bald zur Grenzbegehung auf zu brechen.

Alle Generationen waren vertreten. Es ging los, zu Fuß und auch mit einem Wagen in Richtung Kl. Schneen bis unterhalb der MBA. Dort trafen wir auf ein merkwürdiges Vehikel, ein Trecker so schien es, aber auf der Ladefläche seiner Vorderachse waren keine Kartoffeln oder ähnliches geladen. Es waren Herren aus Kl. Schneen, die ihrerseits die Grenze zu Deiderode bestaunen wollten. Denn es gibt eigentlich keine direkte Grenze zu Kl. Schneen, und doch treffen die Kl.Schneener Herren alle 10 Jahre zur Grenzbegehung ein. Tradition ist Tradition. Bei einem kleinen Umtrunk wurde dies gemeinsam begossen.

Nach der Rast ging es Richtung Mariengarten weiter, zum Nonnenkopf, weit oberhalb von Mariengarten. Am lauschigen Waldrand trafen wir Familie Glitz, die mit Muffins eine erste Stärkung spendierten. Auch dieser Grenzpunkt musste natürlich mit kleinen Getränken bestätigt werden. So gehört es sich nun mal. Aber wie die Norddeutschen sagen „Nich lang schnacken, Kopp in Nacken!“ Und weiter ging es jetzt doch sehr anspruchsvoll abwärts, natürlich nur im Gelände, nicht mit der Stimmung denn die war von Beginn an super und sollte sich über den Tag nicht verändern. Am tiefsten und nördlichsten Punkt der Grenze zu Mariengarten angekommen, ging es in einem spitzen Winkel wieder aufwärts. Dieser Weg sollte doch vorerst der anspruchsvollste bleiben. Alle erklommen den steilen Weg in Zuversicht, oben angekommen, vor dem Walde ein leckeres Frühstück zu erobern. Es war nicht nur ein reichhaltiges Frühstück im Gepäck, sondern auch immer noch eine große Portion gute Laune. Da auf diesem Riesenspaziergang die Hunde nicht fehlen durften, hatten alle noch zusätzlich Spaß beim Stöckchenwerfen, sowohl die 2- als auch die 4-Beiner.

Neue Kraft getankt brachen alle wieder auf. Am nächsten Grenzpunkt nahe des Aussiedlergehöfts Wetenborn, trafen wir am Tränkeberg die Dahlenröder, mit denen wir einen Grenzschoppen tranken. Nach dem kurzen Grenzverlauf zu Dahlenrode begrüßten uns am Mittelfeld die Mollenfelder mit Mettwurst und Schnaps.

Der letzte größere Marsch vor der Mittagspause in der Deideröder Grillhütte stand an. Wir gingen an der Mollenfelder Grenze, vorbei an der Feldscheune und entlang der Feldkante, denn nicht immer säumt ein Weg die Grenze. Mit Kohldampf peitschten wir schon mal kurz an der hessischen Landesgrenze entlang, wo wir am Hühnergraben an dem Grenzstein Herrn Fischer, den Bürgermeister von Neu-Eichenberg,

und einige Bürger aus Herrmanrode trafen. Nach etwas unwegsamen Gelände stand nun in der Grillhütte reichlich Linseneintopf zur Stärkung bereit. Es gab noch einmal den ein oder anderen Schnaps, nur zur Verdauung versteht sich, und viele nette Gespräche mit vielen netten Menschen, die man entweder lange nicht gesprochen hatte oder auch erst kennen gelernt hat. Es waren ja nicht nur alteingesessene Deideröder, sondern auch neue Bürger des Dorfes, solche die es vielleicht mal werden wollen und die Jagdpächter mit dabei.

Gut erholt und mit neuen Kräften steuerten wir den Grenzpunkt an der Herrmannröder Straße an. Für die, die noch nicht wieder ausreichend Kraft hatten fuhr das Begleitfahrzeug zuverlässig hinterher. Vorbei an der Tillylinde , durch das Armeetal ging es entlang der Hessischen Landesgrenze zu einem Grenzstein mit einer besonderen Geschichte. Dieser Grenzstein war lange Jahre nicht an seinem Platz und auch sonst nirgends zu sehen. Vor einigen Jahren wurde der alte Stein wieder gefunden und Herr Fischer gab das Versprechen diesen Stein, der den Grenzverlauf mit einem Schmiss auf seinem Haupt anzeigt, bis zur diesjährigen Grenzbegehung wieder an seinen Bestimmungsort setzen zu lassen. Dieses eingelöste Versprechen musste natürlich gebührend geehrt werden und somit gab es wieder diese kleinen leckeren Getränke. Die Pause am südlichsten Punkt der Deideröder Gemarkung näherte sich seinem Ende und es ging scharf links den Berg rauf. Oben angekommen gab es noch einmal eine kleine Erfrischung. Das Wetter meinte es nämlich wirklich gut mit uns, dummerweise waren wir alle aufs schlimmste gefast und schleppten nun unsere dicken Jacken mit uns rum. Es gibt immer einen Grund zum Abkühlen.

Auf zum Düngeltal an der Elkershäuser Grenze. Während der Wanderung erzählte und erklärte Herr Fischer so dies und das zeigte wo der genaue Verlauf der Grenze ist. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön. Herr Fischer verabschiedete sich und zeigte vorher noch wo unser Weg weiterverlaufen sollte. Nicht grade anspruchslos. An einer Feldkante nebst Stacheldraht über den wir am Ende klettern mussten sollte es weiter über eine Schafwiese gehen um zu guter Letzt auf einer von hübschen Galloways bewohnten Weide zu landen. Natürlich eine ganze Familie, MAMA, PAPA, Kinder!

Gerettet wurden wir dann am Ein- oder für uns besser Ausgang, von Herrn Günther aus Elkershausen. Auch hier nochmal ein Dankeschön. Puh! Das musste natürlich auch begossen werden.

Nun dachten wir an einen gemütlichen Spaziergang Richtung Heimat, Pustekuchen. Entlang eines Wäldchen war es ja noch ganz lauschig, aber nach kurzer Zeit stachen wir in denselben rechts steil bergab, überquerten einen Weg um dann wieder steil bergauf eine weitere Weide (ohne Bewohner) zu überqueren. Dann endlich wurde es etwas bequemer. Ausnahmsweise gab es oben angekommen keine Erfrischung. Unsere Versorgungsfahrzeuge konnten uns dorthin nicht folgen. Mit einer schönen Aussicht auf Elkershausen und Gr.Schneen pilgerten wir zum vorerst letzten Treffpunt, allerdings ohne Grenzpunkt. Macht nichts, Prost!

Von dort ging es fast regenfrei nach Hause. Wir durften uns etwas frisch machen um am Abend zu leckerem Essen, erfrischenden Getränken und netter Musik den gelungenen Tag ausklingen zu lassen. Vielen Dank an alle, die diesen Tag organisiert haben. Er war wirkliches etwas Besonderes.

Deiderode 2010 
Susanne Böhme




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